Wachstumsschmerz

Bei den sensiblen Nervenfasern des Knochens, die vor allem das hochempfindliche Periost innervieren, ist das Neuropeptid Substanz P Transmitter. Beim intensiven (und durch Substanz P aktivierten) Zusammenwirken von Osteoblasten und Osteoklasten während des Knochenwachstums kommt es durch Signale der genannten Zellen zum "Rückzug" der Nervenfasern aus dem jeweiligen Umbaugebiet - d.h. die Nerven ziehen sich tatsächlich zurück (sie biegen richtig um), wahrscheinlich damit die starken Umbauvorgänge im Knochen keine Schmerzen verursachen.

Nach unserer Theorie ist also der Wachstumsschmerz dadurch bedingt, dass bei sehr schnellem Wachstum (Doggen, Bernhardiner, Mastino) die Nervenfasern nicht ausreichend Zeit haben, sich zurückzuziehen - und dann entsteht der Wachstumsschmerz.

Bemerkenswerterweise hat Substanz P auch eine Funktion in der Schmerzempfindung. Der genaue Mechanismus ist nicht bekannt, es handelt sich evtl. um eine Steigerung der Empfindsamkeit der Nozizeptoren.