Giardien
Giardien sind Durchfallerreger, die bei Hunden, Katzen und Menschen vorkommen.
Hunde und Katzen infizieren sich an Pfützen, Teichen und verunreinigten Tränken
Die Giardien besitzen eine Art Saugnapf mit welchem sie sich an der Darmwand ihres Wirtes festhalten können. Deutlich sichtbar sind die bleibenden Abdrücke im Darm, wenn sich die Giardien wieder ablösen.
Die Form der Giardien erinnert leicht an eine Birne. Die zwei "Augen" sind in Wirklichkeit Zellkerne mit den Erbinformationen.
Der Parasit hat einige Berühmtheit als Durchfallverursacher erlangt. Im Darm kommt es zu einer starken Vermehrung der Giardien, was zu einer Schädigung der Darmschleimhaut und damit zu Durchfall führt. Mit dem Stuhl werden große Mengen der Parasiten wieder in die Umwelt ausgeschieden, so dass in Gebieten mit schlechten hygienischen Verhältnissen das Ansteckungsrisiko recht groß ist. Es darf aber nicht vergessen werden, dass auch hier in unseren Gefilden immer wieder Fälle von Giardiose (so wird die Erkrankung mit Giardien genannt) auftreten. In einzelnen Regionen sind bis zu 30% der Hunde mit Giardien befallen und scheiden diese auch mit dem Kot aus. Diese Stadien bleiben an Pflanzen und Gegenständen hängen oder können ins Wasser gelangen.
Inwiefern der Hund eine Ansteckungsquelle für den Menschen darstellt, ist noch nicht ganz geklärt. Die Möglichkeit einer Übertragung besteht ganz sicher, jedoch scheint die Ansteckung von Mensch zu Mensch und von Tier zu Tier weit häufiger aufzutreten. Einige, vorwiegend Junghunde, sind eher anfällig für Giardien. Es ist daher nötig, die Behandlung in Zeitabständen mehrfach zu wiederholen.
Ein Befall mit Giardien kann und sollte behandelt werden. Zur Verfügung stehen verschiedene Medikamente, die meist über mehrere Tage verabreicht werden müssen.
Leider zeigt es sich, dass es immer wieder Fälle gibt, in denen bereits kurz nach der Behandlung die Giardien wieder nachgewiesen werden. Eine Erklärungsmöglichkeit besteht darin, dass sich das betreffende Tier erneut angesteckt hat. In diesem Fall muss abgeklärt werden, ob irgendwo in der Umgebung eine Ansteckungsquelle zu finden ist. Die andere Erklärung besteht darin, dass sich die Giardien während der Behandlung im Gallengang "verstecken" und für das Medikament nicht zugänglich sind. Erschwerend kommt in diesen Fällen hinzu, dass die befallenen Tiere selbst nicht in der Lage sind, den Parasiten erfolgreich zu bekämpfen. Es handelt sich dabei um so genannte Dauerausscheider. In diesen Fällen wird es notwendig sein, die Behandlung in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.
Interessant ist, dass bei den meisten Individuen die Giarden nach kurzer Zeit von selbst wieder verschwinden. Es gibt jedoch verschiedentlich Patienten (Hunde, Katzen und Menschen), welche diese Parasiten nicht zu eliminieren vermögen. Hier scheinen verschiedene ungünstige Faktoren gleichzeitig einzuwirken um die Abwehrmöglichkeiten des Darmes abzuschwächen. Obwohl es Medikamente gegen die Giardien gibt, hilft bei diesen Patienten die Therapie oftmals nur kurzfristig und die Erreger treten schon bald wieder auf. Da es aber wichtig ist, gerade bei diesen Patienten die Ausscheidung der Parasiten möglichst gering zu halten, müssen sie regelmäßig behandelt werden.
Bei Tieren sollte ein hartnäckiger Durchfall, eventuell verbunden mit Erbrechen, der Auslöser für eine Abklärung auf Giardien sein. Für den Nachweis dieser Parasiten wird ein haselnussgroßes Stück Kot benötigt, welches in eine spezielle Fixierlösung gelegt wird. Um die Parasiten unter dem Mikroskop finden zu können, muss zusätzlich ein Anreicherungsverfahren durchgeführt werden. Diese Methode ist recht empfindlich, kann also bereits kleine Mengen des Parasiten nachweisen.